Fr 3./ Sa 4.12.2004
Beginn jeweils 20.30 Uhr
Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112
Eintritt: 13,- / 6,50 Euro
A CUTE MUSIC
Festival für improvisierte Musik und andere Künste


Fr 3.12.2004, 20.30 Uhr
keep on the move
Iris Sputh (Berlin) - tanz
Günter Heinz (Dresden) - posaune, electronics
Kace Kaufmann (Arnstadt) - schlagzeug, perkussion

Lê Quan Ninh - Nils Gerold
Lê Quan Ninh (Toulouse) - perkussion
Nils Gerold - flöte

cri du coeur - collectif
x-ray

Fine Kwiatkowski (Berlin) - tanz, konzeption, video
Willehad Grafenhorst (Berlin) - e-bass, electronics, konzeption, video
Reinhart Hammerschmidt - kontrabass, electronics


Sa 4.12.2004, 20.30 Uhr
at work 3
Gabel Messer Schere Licht
Erika Enders (Wiesbaden) - performance
Anne Schlöpke - performance
Hainer Wörmann - elektrisch verstärkte pappe

Flimmerbilder
oder mit Klängen zeichnen

Charlotte Hug (Zürich) - viola, live-elektronik
Andy Guhl (St. Gallen) - tv-lautsprecher, magnetbildmanipulation, live-kamera

Tadashi Endo - Uli Sobotta

Tadashi Endo (Göttingen / Tokio) - butoh-tanz
Uli Sobotta (Bremen) - euphonium, althorn

Im Zentrum des A CUTE MUSIC FESTIVALS, dass die Musikerinitiative zum ersten Mal in der Schwankhalle veranstaltet, steht in diesem Jahr der Austausch der improvisierten Musik mit anderen Künsten, spannende Begegnungen verschiedener künstlerischer Genres und Ausdrucksformen...

Die Tänzerinnen Iris Sputh und Fine Kwiatkowski arbeiten beide schon seit langem mit improvisierenden Musikern zusammen, entwickelten in diesem Kontext aber sehr verschiedene eigenständige Sprachen. A CUTE MUSIC präsentiert am ersten Abend die Projekte keep on the move – Iris Sputh mit dem Posaunisten Günter Heinz und dem Schlagzeuger Kace Kaufmann – und das cri du coeur-collectif – Fine Kwiatkowski mit den beiden Bassisten Willehad Grafenhorst und Reinhart Hammerschmidt – zwei Ensembles mit sehr unterschiedlichem ästhetischem Ansatz. Ein spannender Vergleich!

Von äußerst vielfältigen Einflüssen – asiatischer Musik, neuen Technologien, Zeitgenössischer Musik, Conductions, (Free) Jazz – wird die Musik des französischen Percussionisten Lê Quan Ninh und des Flötisten Nils Gerold geprägt.

Der zweite Abend wird eröffnet mit at work 3: Gabel Messer Schere Licht, einer Arbeit in Raum, Handlungen und Tönen von Erika Enders (Wiesbaden), Anne Schlöpke (Bremen) und Hainer Wörmann (Bremen). "Wie lange braucht ein Lichtstrahl um ein Geräusch einzufangen und wie dunkel muss es sein um eine Handlung aufzusammeln?"

Mittels ausgetüftelter Live-Elektronik lässt dann die Schweizer Bratschistin Charlotte Hug ihre Klänge bei Flimmerbilder sich durch den Raum bewegen und begibt sich in den Dialog mit ihrem Landsmann Andy Guhl, der mit Liveprojektionen spontane Umsetzungen ihrer Improvisationen an die Wände und die Decke des Raumes zeichnet.

Tadashi Endo hat einen ganz eigenen Tanz-Stil im Sinne des Butoh entwickelt, den er Butoh-MA nennt. MA bedeutet im Zen einerseits "die Leere", andererseits auch "die Räume zwischen den Dingen". In asketisch intensivem Austausch trifft Tadashi Endo auf den Euphonium-Spieler Uli Sobotta.

"Wenn ich einen Tanz sehe, bei dem nicht nach Musik getanzt wird, so ist mir aufgefallen, dass er unmittelbar von sich aus körperlich, kraftvoll und rhythmisch wirkt. Jede Bewegung sieht rhythmisch aus, und zwar in einer Art, die nicht möglich ist, wenn die Bewegung sich nach der Musik richtet. Ich kann ein- fach keinen Gefallen daran finden, wenn zwei Dinge im Gleichklang geschehen. Es macht mich richtig rasend." (John Cage)

Iris Sputh (Berlin) - tanz

studierte an der Palucca Schule in Dresden und war Tänzerin an der Semperoper. Seit 1989 ist sie freischaffende Tänzerin und Choreografin. Zahlreiche Choreografien am Staatsschauspiel Dresden, über fünf Jahre regelmäßige Zusammenarbeit mit bildenden Künstlerinnen der Dresdener Sezession.

Kace Kaufmann (Arnstadt) - schlagzeug, perkussion

seit 1980 freischaffend in Jazz und zeitgenössischer Musik mit M. Schulze, H. Keller, U. Gumpert, H. Zerbe; mit G. Sommer im DDR Jazz- Orchester 1989; eigene und mitbegründete Ensembles wie z.b. das Schlagzeugquartett Rohema P 4 mit G. Rößler.

Günter Heinz
(Dresden) - posaune, elektronics

seit 1987 freiberuflich als Musiker; Uraufführung zahlreicher Kompositionen; Konzerte mit improvisierter Musik; Rundfunk- und CD-Einspielungen. 1992-93 als Gastkomponist am Elektronischen Studio der Musikakademie Basel. Zusammenarbeit mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin, Neue Horizonte Bern und SEM-Ensemble New York.

Lê Quan Ninh
(Toulouse) - perkussion

nach einem Musikstudium am Conservatoire de Versailles arbeitete er zunächst mit verschiedenen Ensembles für zeitgenössische Musik und Theaterkompanien zusammen, entwickelte aber gleichzeitig ein immer stärkeres Interesse an improvisierter Musik. Seit 1989 spielte er u.a. in Ensembles von P. Kowald und B. Morris und ist seitdem an zahlreichen Projekten an der Schnittstelle von Improvisation, Performance, Tanz, Dichtung, Experimentalfilm, Photographie and Video beteiligt gewesen.

Nils Gerold
- flöte

Konzerte u.a. mit: L. Coxhill, K. Rowe, W. Fuchs, J. Russel, R. Turner, P. Minton, G. Christmann, J. Blonk, B. Siwula...

Fine Kwiatkowski (Berlin) - tanz

seit dem 4. Lebensjahr der Körperarbeit verschrieben, begann 1980 die konsequente Entwicklung einer eigenen Bewegungssprache hin zum Tanz. Dabei steht die Improvisation im Mittelpunkt des Arbeitsansatzes; in Zusammenarbeit mit Künstlern der Genres Improvisierte & Zeitgenössische Musik, Bildende Kunst, Film und Schauspiel.

Willehad Grafenhorst (Berlin) - e-bass, elektronics

ab dem 10. Lebensjahr klassische Klavierausbildung, Trompete, Bass; 1982 Gründung der Noise-Rock Band ”KIXX” mit L. Rudolph, W. Boning, J. Meneses; Bremer Improvisations Orchester, "Acapulco" (mit M. Scheibe), ”Zentrifugal”, ”Swim Two Birds” (mit A. Gätjen, M. Gross)

Reinhart Hammerschmidt
- kontrabass, elektronics

Grafiker und Musiker; Tourneen: Russland, Italien, Polen, Österreich, Schweiz, Rumänien, Armenien, Belgien und DDR; Festivals: Taktlos (Zürich, Basel), Kryptonale (Berlin), Ulrichsberger Kaleidophon, Ruhrfestspiele u.v.a.; Konzerte mit V. Tarasov, M. Nichols, D. Feiler, S. Lacy, J. Butcher, A. Mangelsdorff u.v.a.

Erika Enders (Wiesbaden) - performance

Studium Mode-Design in Trier; anschließend Bildende Kunst in Mainz; ab 1989 entstehen körperorientierte Zeichnungen, prozessuale Installationen sowie interdisziplinäre Projekte in Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aus den Bereichen Tanz, Musik, Theater, Literatur und Kunst; ab 1994 Arbeiten mit Licht und mit Feuer.

Anne Schlöpke - performance

Studium Bildende Kunst/Malerei/Film; Ausstellungen seit 1986; Konzeption und Organisation von Projekten, u.a. K.Ö.N.I.G./K.Ö.N.I.G. Dienst am Kunden, BODY GUARD 2000, at work (mit dem Musiker Hainer Wörmann); Themenschwerpunkte sind "Die Zukunft der Körper", "Kunst als Service".

Hainer Wörmann - elektrisch verstärkte pappe

arbeitete als improvisierender Gitarrist mit faible für Präparationen im CHW-Trio, bei BIQ und spielte mit H. Reichel, J. Butcher, J. Russel, K. Rowe und P. Minton. Aktuelle Projekte: Eleluku-Research und Duos mit E. Hirt, H. Lemke und R. Hammerschmidt.
 

Charlotte Hug (Zürich) - viola, live-elektronik

Musikstudium Viola in Bern und London; Weiterbildung "Szenisches Gestalten" in Zürich und Berlin. Sie tritt in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern und häufig als Solistin mit eigenen Musikperformances bei internationalen Festivals in Europa, Kanada und USA auf. Charlotte Hug erforscht eine reiche Palette von Spieltechniken auf ihrem Instrument, insbesondere die von ihr entwickelte "Weichbogentechnik".

Andy Guhl
(St. Gallen) - tv-lautsprecher, magnetbildmanipulation, live-kamera

Hauptinstrument ist die Elektronik; «Geknackte Alltagselektronik»; Transformationen von uns stetig umgebenden Elementen in speziellen Magnet- und Lichtwellen sowie deren Rückkoppelungen; seit 1968 improvisierte Musik, seit 1972 Zusammenarbeit mit Norbert Möslang.

Tadashi Endo
(Göttingen/Tokio) - butoh-tanz

leitet das Butoh-Zentrum MAMU und das MAMU-Butoh-Festival in Göttingen. Er vereinigt in seinem Stil fernöstliche Tanz- und Theater- Traditionen, wie No-Theater, Kabuki, Butoh und traditionelle westliche Theaterformen, die er am Max-Reinhard-Seminar in Wien studiert hat. Tadashi Endo tanzt in seinen sehr eigenen Bewegungen und seinem persönlichen Ausdruck sein Leben, seine Träume und seine Gefühle.

Uli Sobotta - euphonium, althorn

studierte klassische Gitarre. Seit 1984 als Euphonium- und Althornspieler solistisch und in verschiedenen Ensembles aktiv; er gastierte in England, den USA, der Schweiz und Russland. Komponiert und spielt Musik für Theater, Hörspiele, Performances und Lesungen. Zahlreiche CD-Veröffentlichungen als Gast und unter eigenem Namen, hier zuletzt "Blue Fish Blue".