25.-27.2.2016

25.2., 18 Uhr / 26. & 27.2., 20.00 Uhr
Schwankhalle, Buntentorsteinweg 112 >

Tickets > 

 

MIBNIGHT Jazzfestival 2016

 

Nachdem die Musikerinitiative Bremen im vorigen Jahr ihren 40. Geburtstag feiern konnte, findet das MIBNIGHT Jazzfestival nun schon zum neunten Mal in den beiden Sälen der Schwankhalle statt, was sich als sehr zweckdienlich erwiesen hat, da fast ohne Pause quasi nahtlos „durchgespielt“ werden kann. Und wer dann doch eine Pause benötigt, kann im Foyer der Schwankhalle einen Moment relaxen.

 

Dem eigentlichen Festival vorgeschaltet sind schon am Donnerstag, 25.2., 18 Uhr, Schwankhalle, die Landesbegegnung und der Landeswettbewerb Jugend jazzt. Im Rahmenprogramm tritt dabei die Bielefelder Band Rahat auf, die zu den Preisträgern des Bundeswettbewerbs Jugend jazzt 2015 zählte. Im Wettbewerb selbst spielen unter anderem die Bremer Bands Time is Monkey und Entharmonisch.

 

Zum diesjährigen MIBNIGHT Jazzfestival werden auch einige Bands aus dem europäischen Ausland erwartet: Zwei Formationen kommen aus Frankreich, und Braskiri ist ein niederländisch-deutsch-norwegisches Quartett mit Standort Amsterdam. Zwei Drittel des Benny Lackner Trios, das das Festival am Freitag mit fließendem Piano-Jazz eröffnet, kommen auch aus Frankreich, während der Namensgeber Deutsch-Amerikaner ist. Anschließend geht es ganz zum „Je suis Charlie“-Nachbarn: Cadillac Palace, das Trio des Tenorsaxophonisten Jean-Baptiste Berger, mixt harte Jazzfloskeln mit Rockmotorik und der Verspieltheit eines John Zorn. Z-Country Paradise ist auch keine rein deutsche Band, denn Frank Gratkowski hat in seinem Quintett auch die hochinteressante serbische Sängerin Jelena Kuljic und Gitarrist Daniel Fridrik Bödvarsson ist Isländer. Die bremische Fahne hält danach das Duo freetual hoch, in dem Vokal-Experimente auf ein virtuoses Vibraphon treffen. Zum Finale des ersten Abends konkurrieren bei Braskiri Bläserlust mit schrägen Pianoeinwürfen zu strammen Beats.

 

Der Sonnabend startet mit dem Filippa Gojo Quartett. Die Band um die wandlungsfähige Sängerin hat den Neuen Deutschen Jazzpreis 2015 gewonnen. Im kleinen Saal geht es direkt anschließend ebenso experimentell wie intensiv mit der Troika Lentz Vorfeld Hammerschmidt weiter. Erneut stehen dann mit dem Coax Orchestra Gäste aus Frankreich auf der Bühne. Das Oktett ist zugleich die größte Formation des diesjährigen Festivals. Gitarrenkraft demonstriert danach S.A.F.T., das Trio des Bremers Julian Fischer, das Eigenes und Fremdes interpretiert. Den Schlusspunkt setzt – eine bündige Klammer zum Beginn – mit Solea aus Hannover wieder ein Pianotrio.

 

Wie schon in den vorigen Jahren wird der Fotograf Rolf Schöllkopf, seit Jahren akribischer Dokumentarist der Bremer Jazzszene, im Foyer der Schwankhalle eine Auswahl seiner Bilder zeigen.

 

Radio Bremens Jazzredaktion wird erneut Konzerte mitschneiden und zu gegebener Zeit senden.

 

 

Donnerstag 25.2.2016

 

18 Uhr, Neuer Saal

JUGEND JAZZT

 

Eröffnung

mit der Jugendbigband Westsidechillers >

 

Wettbewerb 

Entharmonisch, Time is Monkey u.a. 

 

Preisverleihung

 

Konzert 

Rahat (NRW-Preisträgerband)

Rahat vertrat NRW bei der Bundesbegegnung 

JUGEND JAZZT 2015 in Potsdam.

 

 

Freitag 26.2.2016
         
20.00 Uhr, Neuer Saal

Benny Lackner Trio (D/F) >

Sein Trio mit den beiden französischen Begleitern hat der Deutsch-Amerikaner Benny Lackner schon im Jahr 2002 ins Leben gerufen, und zwar in New York. Der Pianist studierte bei Charlie Haden und Brad Mehldau. Speziell die Spielweise des Letzteren schimmert in seinem Spiel gelegentlich durch, andererseits setzt Lackner immer wieder auch auf kraftvoll orgelnde Cool-Akzente sowie die elegante Geläufigkeit eines Esbjörn Svensson.

Benny Lackner - piano • Jerôme Regard - kontrabass

Matthieu Chazarenc - schlagzeug

 
20.45 Uhr, Alter Saal

Cadillac Palace (F) >

Das Trio aus Frankreich liebt es hart und ruppig: Tenorsaxophonist Jean-Baptiste Berger bläst gern kurze Floskeln, die unweigerlich an den No-Wave-Jazz eines James „Blood“ Ulmer denken lassen. Auch seine Begleiter besitzen alle Freiheiten und müssen sich nicht in ein starres Konzept einfinden, denn große Offenheit – auch für Rock-Motive – prägt den Jazz der mit allerhand Elektronik hantierenden Band.

Jean-Baptiste Berger - tenorsaxophon, electronics, perkussion

Sébastien Leibundguth - gitarre, electronics • Jérôme Klein - schlagzeug

 
21.30 Uhr, Neuer Saal

Z-Country Paradise (D/SRB/IS) > 

Der Saxophonist und Klarinettist Frank Gratkowski hat eine große Anzahl von Bands gegründet und mit einer beinahe unüberschaubaren Zahl von europäischen und amerikanischen Musikern zusammengearbeitet. Sein jüngstes, erst vor zwei Jahren entstandenes Quintett hat er quasi rund um die fabelhafte serbische Sängerin und Schauspielerin Jelena Kuljic gebaut. Sie singt, sprechsingt und rezitiert dabei sehr eindrucksvoll zu rumorenden Soundcollagen der übrigen Musiker Verse von Rimbaud, Simic und Gabriele Günther. 

Jelena Kuljic - gesang • Frank Gratkowski - altsaxophon, bassklarinette

Daniel Fridrik Bödvarsson - gitarre • Oliver Potratz - e-bass

Christian Marien - schlagzeug

 

22.15 Uhr, Alter Saal

freetual (D) >

Das Bremer Duo ist noch ziemlich neu: Die experimentierfreudige Vokalistin Gabriele Hasler ist zuletzt vor allen Dingen mit Solo-Projekten hervorgetreten wie der mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichneten CD „im bauch der vokale“. In dem Vibraphonisten Matthias Entrup hat sie nun einen ähnlich experimentierfreudigen Duo-Partner gefunden: Mit ihrem aktuellen Programm "im reich der insekten" führen freetual ein lustvolles Spiel zwischen Blues und freien Passagen vor.

Gabriele Hasler - gesang, electronics • Matthias Entrup - vibraphon, balafon


23.00 Uhr, Neuer Saal

Braskiri (NL/D/N) >

Schon vor vier Jahren haben Trompeter Bert Lochs und Pianist Dirk Balthaus gemeinsam mit einem Tuba-Spieler listig lustigen Jazz auf CD vorgestellt. Inzwischen ist aus dem Trio ein Drei-Länder-Quartett geworden, das mit einer nach wie vor ungewöhnlichen Besetzung aufwartet. Die aktuelle CD ist beim Bremer Label Berthold Records erschienen und trägt den hübschen Titel „Killing the Mozzarella“.

Dirk Balthaus - piano • Bert Lochs - trompete • Steffen Granly - tuba

Wim Kegel - schlagzeug

 


Samstag 27.2.2016
         
20.00 Uhr, Neuer Saal

Filippa Gojo Quartett (D) >

Das Quartett wird eindeutig von der Stimme definiert. Diese flexible Stimme gehört Filippa Gojo. Sie kommt aus Bregenz, lebt aber in Köln, wo sie auch studiert hat. Sie ist eine ausdrucksvolle Gestalterin, gleichgültig, ob sie einen Samba-Klassiker singt oder einen Jazzsong (auch im Voralberger Dialekt). Nach dem Debüt vor drei Jahren hat das Quartett Ende 2015 das zweite Album mit dem sprachspielerischen Titel „Vertraum“ veröffentlicht.

Filippa Gojo - gesang • Christian Lorenzen - piano • David Andres - kontrabass Christoph Hillmann - schlagzeug, perkussion

 
20.45 Uhr, Alter Saal

Lentz Vorfeld Hammeschmidt (D) >

Das Improvisationstrio ist ein eingespieltes Team, das schon seit längerem zusammenarbeitet. Ulrike Lentz bewegt sich auch in der Neuer Musik und der Echtzeit Musik. Michael Vorfeld arbeitet neben der Freien Improvisation auch in der Sparte der Klangkunst. Reinhart Hammerschmidt befasst sich außerdem mit Performance, unter anderem im MusikAktionsEnsemble KLANK. Gespielt werden speziell für das Trio geschriebene Stücke und freie Improvisationen.

Ulrike Lentz - flöten • Michael Vorfeld - perkussion

Reinhart Hammerschmidt - kontrabass


21.30 Uhr, Neuer Saal

Coax Orchestra (F) >

Lyrische, mitunter sogar elegische Themen gehen bei dem Oktett in ungebremst heftige Noise-Attacken über. Manche Stücke enden schon nach wenigen Augenblicken, bei anderen lassen sich die Franzosen erheblich mehr Zeit. Free-Fanale finden sich in diesem vom Schlagzeuger Yann Joussein gegründeten Orchester ebenso wie brachiale Ausbrüche der großen Rhythmusfraktion, zu der auch eine elektrische Harfe(!) gehört.

Antoine Viard - saxophon • Aymeric Avice - trompete, perkussion

Julien Desprez - gitarre • Simon Henocq - gitarre 

Romain Clerc-Renaud - keyboards • Xuan Lindenmeyer - kontrabass

Rafaëlle Rinaudo - elektrische harfe • Yann Joussein - schlagzeug, komposition

 
22.15 Uhr, Alter Saal

S.A.F.T. (D) >

Schon mit 19 Jahren veröffentlichte der Bremer Julian Fischer mit seinem Quartett sein Debütalbum „Stay“. Inzwischen hat er die Zwanzig überschritten und stellt hier sein im Jahr 2014 entstandenes Trio mit dem Kölner E- und Kontrabassisten Reza Askari und dem Bremer Schlagzeuger Oliver Spanuth vor. Neben Fischers eigenen Stücken stehen auch Coverstücke in der Bandbreite von den Beatles bis zu Billy Cobham auf dem Programm.  

Julian Fischer - gitarre • Reza Askari - e- und kontrabass

Oliver Spanuth - schlagzeug

 

23.00 Uhr, Neuer Saal

Solea (D) >

Pianist Markus Horn legt Wert auf die Feststellung, dass er mit seinem Trio europäischen Jazz spielt, also nicht sonderlich der US-Tradition von Pianotrios verpflichtet ist. Und so speist sich das Trio zu einem Teil aus Klang- vorstellungen der klassischen Musik, ohne sie direkt zu zitieren. Im November hat Solea beim Bremer Label Laika seine CD „New to old“ publiziert, die auch Basis des Programms sein wird.

Markus Horn - piano • Lars Hansen - e-bass • Heinz Lichius - schlagzeug